Etwa 200 Menschen aus dem ganzen Nahen Osten versammelten sich zu einem historischen Ereignis. Zum ersten Mal in ihrem Leben hörten Teilnehmern aus den USA, Marokko, Saudi-Arabien, Bahrain und Syrien das Zeugnis einer Holocaust-Überlebenden.
Vera Grossman Kriegel, eine Auschwitz-Überlebende Mengele-Zwillinge, sprach bei einem von Israelis, Emiraten und Bahrain initiierten Sondertreffen über ihre Holocaust-Erinnerung. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projekts «Living Room Memory» durchgeführt.
Die Holocaust-Überlebende eröffnete das Online-Treffen «Erinnerung im Wohnzimmer» mit dem Gruß «Salam Aleikum» und fügte hinzu: «Ich habe das Recht und die Ehre, an diesem historischen Ereignis teilzunehmen.»
«Danke Vera, die Heldin der Menschheit, die Heldin von uns allen. Das sind Worte, die ich mir nicht einmal vorstellen kann«, sagte Anud al-Hashimi, ein Aktivist aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der an dem Treffen teilnahm. «Mein Herz ist gebrochen, es tut weh, es tut mir leid. Es ist sehr komplex, es ist sehr schwer.»
Die Begegnung zwischen dem Holocaust-Überlebenden und den Bürgern der Golfstaaten ist Teil eines speziellen Projekts namens «Sharaka» (Partnerschaft). Ziel ist der gegenseitige Austausch. Dabei soll auch der Holocaust angesprochen werden, der im Nahen Osten fast unbekannt ist. Einige der Teilnehmer haben das erste Mal davon gehört. Auch die Leute, welche bei der Unterzeichung des Abrahamsabkommen zum ersten Mal das Land besucht haben, sahen in Yad Vashem das erschreckende Ausmass vom Holocaust.
Dr. Najat al-Said, ein saudischer Forscher und Autor sagt: «Der Durchschnittsbürger weiß nichts darüber, all das Leid, das das jüdische Volk in früheren Generationen erlebt hat, sie haben nichts davon gehört». «Eine Frau wie Vera spricht über das Leiden, das sie erlebt hat – das hat es bis jetzt nicht gegeben. Das ist nur aufgrund des neuen Friedensabkommens möglich.»
«Im besten Fall ist der Holocaust eine Geschichte, die im Nahen Osten nicht erzählt wird. Im schlimmsten Fall ist es so wie im Iran, der den Holocaust leugnet und behauptet, dieser sei nie geschehen», sagte Amit Deri, Mitglied des Shracha-Projekts, und fügte hinzu: «Wir sind sehr, sehr stolz und aufgeregt, diese Veranstaltung abzuhalten.»
«Wir werden das Wissen über den Holocaust verbreiten, wir werden niemals Diskriminierung jeglicher Art, Hass jeglicher Art, Antisemitismus jeglicher Art in unserer Welt zulassen», sagte Dr. Majid al-Sarah, ein Bewohner der VAE und Co-Direktor von Sharaqa. „Wir versprechen Ihnen, dass es nie wieder passieren wird.“
Somia al-Mahiri, eine Sozialaktivistin aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sagte: „Wir werden beten, dass es nie wieder passieren wird – für das jüdische Volk oder sonst für eine ethnische Gruppe auf der ganzen Welt.» mehr Informationen